(Da ich nicht ewig auf alle Anmeldungen warten will, können alle, die bereits das Charakterdokument geschicht haben, hier schonmal anfangen und alle anderen halt nachzügeln)

Es war ein sonniger und warmer Tag im frühen Herbst. Nach einer – wie zu dieser Zeit üblichen – kalten Nacht verdrängte die Sonne schnell die Nebelschwaden des Morgens und ein wolkenloser Himmel kündete von einem schönen Tag. Die Baumkronen trugen allmählich ihre farbenprächtigsten Gewänder zur Schau und die Bekleidungsgeschäfte tauschten Sommer- durch Winterkleidung aus.
Doch noch zwitscherten die Vögel begeistert und wer konnte, genoss diesen letzten Sommerschub, bevor die wirklich kalte Jahreszeit nahte.
Die Glocken der Lorenzkirche läuteten weithin hörbar und das Spiel der Frauenkirche am Hauptmarkt drehte seine Runde. Es war ein Freitag, Punkt 12 Uhr Mittag.

Selna ging zu der weißen Kirchentür. Bedächtig blieb sie vor dem Eingang stehen und schaute
zu dem Turm hoch. "Wow. Irgendwann will ich mal daran vorbeifliegen." Einige Minuten später
ging sie in die kleine Kirche. Nach dem Gottesdienst kam sie gut gelaunt wieder heraus und
ging zu ihrem Büro.

Bella
ging langsam die hölzerne Treppe ihres Hauses hinunter. Sie hörte noch kurz, wie die Tür zuschnappte, ehe sie ihre Tasche aufhob, welche ihr erst eben runtergefallen war.
Obwohl die Sonne ihr bereits im Nacken brannte, fröstelte sie. Schnell streifte sie noch ihre Tasche über die Schulter, dann machte sie sich auf, um zum Wald zu gehen, der sich in der Nähe ihres Hauses befand.
Die Glockenschläge ließen sie unwillkürlich zusammenzucken, und plötzlich durchstreifte sie irgendetwas...
ihr Ziel war es nun nicht mehr, zum Wald zu gelangen, nein, jetzt wollte sie unbedingt zu dieser Kirche. Fast rannte sie, und schon nach wenigen Metern begann sie zu keuchen.

Selna

Die Straßen waren belebt und viele Menschen liefen an Selna vorbei, ohne ihr besondere Aufmerksamkeit zu schenken oder besonderer Aufmerksamkeit wert zu scheinen. Ein junger Mann lief gedankenverloren, mit gesenktem Kopf und eingezogenen Schultern, seine halblangen braunen Haare hingen ihm über die Augen. Erst im letzten Moment, bevor er Selna beinahe angerempelt hätte, hob er den Blick und wich zur Seite aus. Nach einer Sekunde, in der ein leicht erschrockener Ausdruck sein Gesicht beherrschte, lächelte er. Sein Blick blieb auf Selna haften, während er langsam rückwärts seines Weges weiter lief.


Bella

Eine einzelne, graue und erstaunlich gesund aussehende Stadttaube flog neben Bella auf, drehte schnell flatternd eine Runde und ließ sich auf dem Fenstersims im ersten Stock eines Hauses nieder. Mit ihren nervösen, kleinen schwarzen Knopfaugen blickte sie auf Bella hinunter. An ihrem linken Bein befand sich ein kleiner Ring, der im Sonnenschein glitzerte.

Emilie schlendete durch die Innenstadt. Es war ein beruhigendes Gefühl in die Schaufenster der Kleidungsgeschäfte zu blicken und dabei an nichts zu deken als an eine neue Jeans. Als ihr blick auf ein Geschäft, welches die Marke ,Myterious clothes' führte fiel verging ihr die Shoppinglust. Nicht einmal hier ist man vor ihnen sicher!, dachte sie. Die Kirchturmglocken schallten über die City. Emilie ging auf das Geräusch zu und endete auf dem Hauptmarkt, wo sie sich einen Platz im Eiscafe suchte. ,,Was darf es denn sein?", fragte eine freudliche Stimme. Emilie zuckte hoch und blickte die Bedienung an. ,,Ein Latte Machiato.", sagte sie in Gedanken. Die Frau entfernte sich und kam mit einem Glas in der Hand wieder. Emilie bedankte sich und richtete den Blick wieder auf das Treiben vor der Kirche. Sie nippte an ihrem Latte und ging in Gedanken ihren Text durch. In drei Stunden hatte sie Schauspielunterricht.

Bella
bremste abrupt ab, als sie die Taube bemerkte. Sie war in einer Art Trance gewesen - und die Taube hatte sie zerstört. Nur wusste Bella nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Schulterzuckend wollte sie ihren Weg fortsetzen, bis sie den Ring am Bein der Taube bemerkte. Erschrocken keuchte sie, als sie ihn wieder erkannte.
Sie dachte nicht darüber nach, was sie tat, sondern machte einen Satz vorwärts, um nach der Taube zu greifen, den Ring zu bekommen. Aber die Taube war nicht dumm, schnell flog sie davon.
"Scheiße", murmelte Bella und ging weiter hinein, in die Stadt. Schon bald erfasste ihr Auge den riesigen Kirchturm.

Ihre Augen wanderten über die Menschen. Denn nachts sind alle Katzen schwarz... wie gehts weiter?, überlegte Emilie. Da fiel es ihr wieder ein. Sie blickte auf meine Uhr, trank den letzten Schluck ihres Latte und winkte der Bedienung. Em bezahlte, stand auf und ging. Sie ging auf eine der Gassen zu, quetschte sich durch die Menschen und verschwand in einem Hauseingang. Die alten Holzstufen knarrten unter ihren Füßen. Sie betrat den Proberaum. Die meisten waren schon da. Schweigend gesellte sie sich zu ihrer besten Freundin Isabelle und einem kleinen Mädchen mit blonden Haaren die anscheinend neu in der Gruppe war.

Bella

Hier auf den Straßen tummelten sich die Tauben in Massen, und sie flogen erst auf, wenn man ihnen beinahe auf die Füße trat – nur um sich wenige Schritte weiter entfernt wieder nieder zu lassen. Unter ihnen fiel kein Vogel besonders auf.
Ein plötzlicher, kalter Windhauch, der einer Gruselgeschichte entsprungen sein könnte, streifte Bella.


Emilie

Unvermittelt, ohne irgendeinen Grund oder eine Vorwarnung, blitzte das Bild eines von schimmernden Adern durchzogenen Steins vor Emilies geistigem Auge auf. So schnell, wie es auftauchte, war das Bild auch schon wieder verschwunden, und hinterließ ein seltsames Gefühl. Das Gefühl, von etwas Vertrautem.

Emilie hörte den beiden Mädchen interessiert zu. Sie diskutierten die neusten Trends. Plötzlich schien es als würde die Welt um sie herum verschwimmen....vor Emilies geistigem Auge erschien eitwas rundes, fast schon ovales. Ein Stein! Er war von merkwürdigen, glizernden Adern durchzogen. So schnell wie das Bild gekommen war verschwand es auch wieder. ,,Hey, Em, was ist los?", fragte Isabelle. Emilie schüttelte verwundert den Kopf. Sie hatte das Gefühl, als ob sie es niemandem erzählen sollte. ,,Nichts", beruhigte sie ihre Freundin. Das Bild des Steins hatte ein merkwürdiges Gefühl hintelassen. Fast......vertraut!

Emilie

Es klopfte an der Tür und nach einer kurzen Pause trat eine junge Frau ein, die wohl etwa Emilies Alter haben mochte. Sie trug ihre blauen – ja, himmelblauen! – Haare zu zwei Zöpfen geflochten, die ihr über die Schultern hingen. Ihre Kleidung war so bunt und auffällig wie unpassend. Der grün-gelb gemusterte weite Rock ging ihr bis knapp über die Knie, ihr Oberteil vereinte alle Farben des Regenbogens in einem wilden Durcheinander und ihre zehenlosen Socken - die man gut erkennen konnte, da sie keine Schuhe trug – strahlten in pinken und grünen Kringeln. An jedem einzelnen Zeh trug sie ein kleines Schmuckstück, an Handgelenken und Armen sammelten sich nicht weniger farbenfrohe Bänder aus Plastikperlen, Wolle und Stoff, und um ihren Hals prangte, wie das Halsband eines Geschenkes getragen, ein tatsächlich einfarbig grünes Halsband mit breiter Schleife.
Die Zehenringe fassten kleine, graue, von verschiedenfarbigem Schimmer durchzogene Steine ein. Sie strahlen ein Gefühl von Vertrautheit aus …
Die junge Frau blieb kurz hinter der Tür stehen und zeigte ein strahlendes Lächeln.
"Hi, ich bin Chris."

,,freut mich", grinste Emilie. Wo hatte sie diese Steine blos schon einmal gesehen? ,,Hübsche Zehenringe", sagte sie gedankenverloren. Isabelle warf ihr einen Blick zu, der warscheinlich bedeuten sollte ,wie sieht die denn aus?'. Der Schauspielunterricht begann. Emilie war so in Gedanken dass sie ihren Einsatz verpasste. Ihre Gedanken waren immer noch bei Chris und ihren Zehenringen....Der Stein!, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. An den Ringen war der selbe Stein, wie sie ihn in ihrer ,Vision' gesehen hatte.

Emilie

Abgesehen von ihrem Äußeren stellte Chris sich als beinahe normal heraus. Die junge Frau war gut gelaunt und lachte viel, sagte oder tat jedoch desweiteren absolut nichts Besonderes. Nur hin und wieder, da schien ihr Blick an Emilie hängen zu bleiben, und eine flüchtige, nachdenkliche Falte bildete sich zwischen ihren Augen. Doch im nächsten Moment lächelte Chris bereits wieder.
Kurz vor dem Ende des Unterrichts verkündete sie winkend, dass sie schon unbedingt los müsse, und schlüpfte durch die Tür hinaus.

Verwundert blickte Emilie dem Mädchen nach. Sie zuckte die Schultern und wandte sich wieder ihrem Text zu. ,,Die Schatten! Schatten überall!", trug sie vor und veruchte möglichst leidend zu wirken. Sie stellte sich vor wie sie aussah und musste lachen. Dann wurde sie wieder ernst. Wieso ist Chris manchmal so merkwürdig gewesen?, überlegte Emilie. Sie konnte es einfach nicht verstehen.

Daylina schlüpfte durch ein kleines Loch im Zaun und schaute hinüber zur Kirche. Auf ihrem Gesicht wuchs ein kleines Lächeln heran. Wie gerne mochte sie diese Kirche. Im Allgemeinen liebte sie Kirchen. Diese verschnürkelten Figuren, die bis zu dem hohen Turm hervorgingen, wo die großen Glocken läuteten. Im inneren war es immer so angenehm warm. Alles ganz bunt bestrichen und irgendwie fröhlich. Nie kalt eingerichtet.
Daylina tapste hinüber zur Kirche und verschwand hinter der Eingangstür. Dort drehten sich ein paar Leute zu ihr herum -Sie kam zu spät. Leise setzte sie sich in die hinterste Reihe und hörte aufmerksam dem Pfarrer zu.

Emilie

Nachdem Chris sich so übereilt verabschiedet hatte, dauerte der Unterricht nur noch wenige Minuten an. Von der bunt gekleideten jungen Frau kam kein Zeichen mehr. Es folgte jedoch auch keine weitere Vision.

Daylina

Während der Pfarrer eine Predigt über Lügen hielt, begannen ein Stück neben Daylina zwei junge Männer zu tuscheln. Sie flüsterten zwar leise, aber eine Laune der architektonischen Konstruktion der Kirche trug die Worte genau zu ihr.
"Siehst du es?" fragte der eine, der schlichte Kleidung und seine schwarzen Haare kurz geschnitten trug.
"Nein." Der andere, ein wenig jüngere, war kräftiger gebaut, sah etwas unsportlich aus, und trug helle Haare und einen kleinen Ohrring.
Beide sahen einander nicht an, und auch nicht den Pfarrer, sondern blickten irgendwohin an ihm vorbei.
"Mist. Es ist einfach zu voll", meinte der erste.
"Dann lass uns doch später wieder kommen", drängte der jüngere. "Wenn nicht so viele Leute hier sind, ist es einfacher."
Der dunkelhaarige deutete ein Kopfschütteln an. "Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit. Nach dem Gottesdienst könnte es bereits zu spät sein, vielleicht waren sie dann schon vor uns hier. Wir warten ab."

Daylina schielte zu den Beiden herüber, schaute allerdings sofort wieder nach vorne, als hätte sie einer der Beiden ertappt. Was hatten die Beiden bloß vor?Daylinas Herz fing an zu schlagen. So doll, dass sie nur noch ihren Herzschlag wahrnahm und nicht mehr die Predigt des Pfarrers. Dabei fande sie die gerade heute sehr interessant.
Aber jetzt hörte sie nichts mehr um sie herum, hörte nur ihren Herzschlag und die Frage, die in ihrem Kopf dröhnte. Was hatten die beiden Typen vor?! Hatte es niemand andes mitgehört? Sie schaute zu den Leuten, die sich vor ihr auf den Bänken verteil hatten. Alle hörten dem Pfarrer zu. Daylina konnte niemanden, bis auf ein kleines Kind was am Mantel seiner Mutter herumzupfte, entdecken, der es gehört haben könnte. Sollte sie nach dem Gottesdienst ebenfalls hierbleiben und warten was passiert?

Daylina

Nach einer kurzen Pause redete der hellhaarige weiter. "Wir könnten einen der …"
Der ältere unterbrach ihn scharf und ein wenig zu laut, so dass er einen kurzen Seitenblick seiner Sitznachbarn erntete: "Nein." Er lächelte seinen Sitznachbarn eine kurze Entschuldigung zu, bis diese sich wieder umdrehten, dann sah er den jüngeren ernst an. "Wenn du das machst, könnten wir beide verlieren. Denke also gar nicht daran." Der Jüngere sank sichtbar in sich zusammen.
Der Dunkelhaarige, der sich bei den letzten, eindringlichen Worten vorgebeugt hatte, lehnte sich wieder zurück und sah sich um. Sein wachsamer Blick schweifte über alle Anwesenden und streifte auch Daylina.

Als der Unterricht vorbei war hatte Emilie die Vision schon fast wieder vergessen. Sie verließ das Gebäude mit ihren Freundinnen und schlenderte weiter durch die Straßen. Sie blickte in die Schaufenster und entdeckte doch nichts passendes.

Emilie

Irgendwo aus dem Menschengewusel vor Emilie tauchte Chris auf, unübersehbar in ihrer ungewöhnlichen und bunten Kleidung und den blauen Haaren. Viele Menschen glotzten ihr hinterher, ohne dass Chris ihnen Beachtung geschenkt hätte. Sie verschwand in einer kleinen Seitengasse, die laut Ausschilderung zu einem Laden für Künstlerbedarf führte.
An der Ecke der Gasse jedoch blieb ein kleiner, zierlicher Ring mit einem Stein liegen.

,,Chris! Du hast was verloren!", rief Emilie ihr hinterher und bückte sich nach dem Ring. Seltsam, dieser Stein., ihr fiel die Vision wieder ein. Sie blickte sich um. Nirgendwo in der Menschenmenge konnte sie Chris entdecken.

Emillie

Als Emilie den Stein berührte, prickelte die Haut ihrer Hand und ein seltsames Gefühl durchflutete sie, wie eine unbekannte innere Kraft. Auch die wundersame Vertrautheit war wieder da. Die Außenwelt verschwamm, so sehr zog das kleine Schmuckstück die Aufmerksamkeit auf sich.
"Hey", kam die Stimme von Chris aus nächster Nähe und eine zierliche Hand legte sich auf Emilies Schulter. Augenblicklich rückte die Welt wieder an ihren normalen Platz, auch wenn das Prickeln nicht verschwand.

Als Bellas Arme von einem kalten Lufthauch gestreift wurden, fröstelte sie nur kurz, machte sich dann aber auf zur Kirche.
Kurz vor der Tür hielt sie inne, weil sie Stimmen in der Kirche vernahm. Sie entdeckte eine hölzerne Bank, direkt neben der Kirche, und setzte sich nach kurzem Zögern darauf.
Ihren Auftrag, zum Wald zu gehen, vergaß sie.

Die Belebten Straßen nervten Alexey immer wieder. Es reizte ihn, die unendliche Fröhlichkeit seiner Umgebung ertragen zu müssen. Er selbst lachte selten. Meistens versteckte sich der Junge Lehrer hinter seinem Schwarzen Haar und ignorierte die anderen. Seine trüben Augen waren von tiefen Augenringen eingerahmt, und seine Ohren wurden von 2 Großen schwarzen Kopfhörern verdeckt. Während "The Rasmus" ihm ins Ohr grölte, durchschritt er die Menschenmassen auf dem Weg zur Kirche. Er war nicht gläubig oder so... aber manchmal tat es gut in dem Dunklen Gemäuer zu entspannen und die Kühle Kirschenluft zu Atmen.
Er schob die Tür auf, und hörte einige stimmen. Ein Chor? Hmm... Und selbst wenn In der Kirche saß bereits ein Mädchen. Mit Hochgezogenen Augenbrauen betrachtete ich sie und lies sich auf die Holzbank, in der letzten reihe, Fallen.

"Oh... ähm... kein Problem, ich... muss dann mal weiter."
Selna nickte dem Mann kurz zu und ging zügigen Schrittes zu ihrem Büro.
"Huhu Kate" Sie umarmte ihre Arbeitskollegin und beste Freundin.

Daylina schoss das Blut in den Kopf. Hatte er bemerkt, dass sie alles mitgehört hatte? Sie spürte, wie sein Blick an ihr haften blieb und kämpfe dagegen an, zu den Beiden herüber zu gucken. Starr schaute sie geradeaus. Was hatten die Beiden vor? Wir könnten einer der...was?!
Plötzlich standen alle Anwesenden auf und schritten langsam zur Tür. Auch Daylina erhob sich wie in Trance, ging einfach mit der Menge mit. Beim hinausgehen spürte sie den eisernen Blick auf ihrem Rücken haften und sie wollte plötzlich ganz klein sein. Noch kleiner, als sie es sowieso schon war.